Es hat bis Mitte Oktober gedauert bis auch die Junioren, Senioren und Masters in echte Regattafreude ausbrechen konnte. Während am 10. Oktober acht SportlerInnen vom SportClub Berlin-Köpenick bei der Langstreckenregatta „Quer durch Berlin“ die Innenstadt-Spree überquerten, suchten sechs Sportler am Samstag und Sonntag bei der Deutschen Sprintmeisterschaft (DSM) in Werder ihr Ruderglück.

Die Meldefelder bei beiden Veranstaltungen waren enorm. Allein bei dem Ruder-Event in Berlin gingen 750 SportlerInnen ihrem liebsten Outdoor-Sport nach. Alle Boote mit SCBK-Beteiligung wurden mit Platzierungen unter den Top 3 belohnt, der jüngste Teilnehmer holte Gold.

Im Masters-Achter fuhren Matthias Büttner, Heiko Schulz und Steuerfrau Pamela Krawczyk mit Rudergefährten bei dem 7-km-Parcours auf Rang 2. Diesen erlangten auch Steffen Richter in Renngemeinschaft, gesteuert von Nancy Boy im Masters-Doppelvierer. Berit Becker ging mit einem Team von Energie und Richtershorn bei den Senioren-Mix-Doppelvierern an den Start: Ebenfalls Platz 2. Nur wenige Sekunden schneller war Frederik Johne, der mit seinen Eltern zum Innenstadt-Rennen ins Gig-Boot stieg – und den Wettstreit für sich und die Familie entscheiden konnte. Herzlichen Glückwunsch!

Zeitgleich ging auch in Werder auf der Havel die Post ab. Mehr als 90 Vereine aus ganz Deutschland haben ihre Mannschaften entsandt, um sich auf 450 Metern im Meisterschaftsmodus zu messen. IMehr als 400 Boote gingen an den Start, vom SCBK im Senior-Doppelvierer Jan A, Nicholas, Max und Marten. Für alle war es das Debüt bei der Sprintmeisterschaft. Im Vorlauf setzten sie einen starken Akzent, schoben sich mitten im Feld über die 450 Meter-Strecke. Zu Platz 1 und 2 hat es da, wie fürs Halbfinale nötig, noch nicht gereicht. Aber die Erkenntnis war da: das ist ein echt schnelles Team. Im Hoffnungslauf schalteten sie einen Gang hoch, führten das Feld nach der Startsequenz an. Doch der Seitenwind und Steuerprobleme drückten sie in die Bojenkette. Ein Krebs, das Boot stand. Kampfbereit schoben die vier blitzschnell nochmal an, aber bei so einem starken Feld und nur 450 Metern Strecke zum Agieren, war das Rennen nicht mehr umzuwerfen und für das Boot vom SCBK frühzeitig Schluss.

Kein Trost, aber dennoch schmerzlindernd: Wie ihnen erging es an diesem Wochenende noch zahlreichen Mannschaften. Der böige Seitenwind sorgte für unberechenbare Hürden, die Renngeschwindigkeit und Dichte der Konkurrenz ließen aber keine Patzer zu.

Am Sonntag ging es im Junior-Doppelzweier nicht minder dramatisch weiter. Tim und Willie stellten sich 32 gemeldeten Konkurrenzbooten. Sie spurteten in ihrem Vorlauf im vorderen Feld mit. Nach ursprünglichem Meldungsstand hätte nur Platz 1 das Tickets ins Halbfinale ermöglicht. Der war im Vorlauf nicht drin, also nahmen die beiden kurz vorm Ziel an Druck raus. Was sich dann erst herausstellte: 6 Boote hatten abgemeldet und sich damit der Qualifikationsalgorithmus verändert. Platz 2 im Vorlauf hätte auch genügt. Das Duo ging also im Hoffnungslauf in die Vollen, musste sich aber auf den letzten 150 Metern zwei stärkeren Booten geschlagen geben. Auch ihre DSM endete leider vorzeitig.

Beide Mannschaften haben dennoch ihre Rennen und die hohe Leistungsdichte genossen. Sie sind zwar nicht vollends zufrieden abgereist, aber froh darüber, an diesem Spektakel teilgenommen zu haben.