Ein einzigartiges Regattaformat

Gastgeber war abermals der Hamburger und Germania Ruderclub. Idyllisch gelegen an der Alster säumten zwischen 11 und 19 Uhr alle Teams den Sattelplatz und die Promenade. Für interessierte Spaziergänger sicherlich ein Highlight. Gleichsam auch gute Werbung für unseren schönen Sport. Insgesamt 705 Teilnehmende ruderten im Gig-Doppelvierer in 24 Vereinsteams oder Renngemeinschaft über den 3,5 km Rundkurs. Aus der Startzone vor dem Bootshaus führte die Strecke durch eine Brücke auf eine Runde über die Binnenalster und nach einem geraden Streckenabschnitt und einer weiteren Wende zurück in die Start- und Zielzone. In bestimmten Zeitfenstern galt es die schnellste Rundenzeit zu errudern. Besonders beeindruckend war die Leistung der Schiedsrichter, die permanent die Wechsel der jeweils zwei Mannschaftsboote pro Team überwachten, koordinierten und gegebenenfalls sogar mit Zeitstrafen reglementierten.
Wandsbek, Dresden und Köpenick sitzen in einem Boot
Mit der Startnummer 21 gingen wir bei ruhigem Wasser und Sonnenschein gemeinsam mit dem Ruderverein Wandsbek und der TU Dresden an den Start. Unsere beiden Mannschaftskapitäne, Ker-stin und Hauke, hatten alles perfekt vorgeplant. In insgesamt acht Crews waren wir eingeteilt. Geru-dert wurde in den zwei Gig-Vierern des Rudervereins Wandsbek.

Die Chemie zwischen uns Sportlern stimmte von Anfang an. So gelangen reibungslose Wechsel und es entstand schnell gemeinsamer Teamgeist an Land und auf dem Wasser. Mit Rundenzeiten von knapp 13 bis 16 Minuten reihten wir uns im Mittelfeld ein.

Plötzliche Dramatik

Nicht vorhergesagt, ereilte uns am Nachmittag überraschend ein Gewitter mit Starkregen. Das zuvor sehr ruhige Wasser war auf einen Schlag bewegt und hatte Wellen mit Schaumkronen. Die Sicht beschränkte sich auf wenige Meter. Unsere Männer ruderten tapfer ihre begonnene Runde zu Ende, obwohl sie leider schon nicht mehr gewertet wurde. Die Regatta wurde unterbrochen und alle 48 Ruderboote mussten anlegen. Es herrschte Chaos, vor allem aber auch Enttäuschung. Nach einer Stunde Pause und Wetterberuhigung konnte es dann zum Glück weitergehen. Und auch in den letzten beiden Stunden kam nochmal gute Stimmung auf und ordentlich Druck ans Blatt. Unter großem Jubel aller Anwesenden erreichten die Mannschaften kurz nach 19 Uhr das Ziel.

Nach dem Staffelrudern ist vor dem Staffelrudern

Mit insgesamt 31 geruderten Runden erreichten wir den 10. Platz in der Gesamtwertung. Darauf können wir stolz sein. Nach einem Gruppenbild mit dem Großteil unserer Renngemeinschaft verabschiedeten wir die Wandsbeker, die die 6km-Heimfahrt im Boot antraten. Mit Medaille um den Hals und einem Kaltgetränk in der Hand ließen wir die Regatta auf dem Sattelplatz entspannt ausklingen. Und es blieb die Erkenntnis: Es war erneut ein großartiges Staffelrudern mit viel Spaß und ambitioniertem Sport. Wir kommen wieder!

Eine letzte Überraschung gab es noch auf der Zugfahrt zurück nach Berlin: Ein betrunkener Noch-Junggeselle im Tütü mit „lustigen“ und gesanglich untalentierten Freunden mit Musikbox und Bollerwagen. Genau das richtige Unterhaltungsprogramm nach so einem Regattatag…