An einem Freitag, nur zwei Wochen vor der nun doch stattfindenden Deutschen Meisterschaft der Junioren in Essen, erhielt ich einen Anruf von meiner Trainerin: Samstag 7:00 Uhr Training im Doppelvierer mit Sportlern vom Ruderclub Turbine Grünau.

Nachdem das Boot trotz erstmaligem Zusammenfahren sehr gut lief, war das Ziel klar: Deutsche Meisterschaft 2021. Ab diesem Morgen hatten wir 10 Tage, um den Vierer so gut wie möglich auf die starken Gegner in Essen vorzubereiten – und haben sie genutzt.

Keine zwei Wochen später, am Mittwoch direkt nach der Zeugnisausgabe ging es dann schon los. Ein Teil der Gruppe fuhr mit der Bahn, ein Teil mit dem Auto nach Essen-Werden, wo unsere Jugendherberge lag. Da unsere Rennen an fast allen Regattatagen in den Abendstunden stattfanden, mussten wir nicht, wie sonst üblich, sehr früh aufstehen.

Donnerstag dann das erste Rennen. Die Regattastrecke auf dem Baldeneysee war sehr gut ausgebaut, erschien mir aber an dem Tag länger als unsere heimische Strecke in Grünau. In dem Vorlauf wurden wir, also Luca als Steuermann (SCBK) mit der Mannschaft Valentin (SCBK), Alexander (RCTG), Max (RCTG) und Karl (SCBK), Vierter.

Am Freitag ging es also im Hoffnungslauf um Alles. Damit wir ins Halbfinale kommen, mussten wir mindestens Dritter werden. In einem spannenden Rennen um Platz 3 gegen den Ruderverein Münster hatte das rote Boot aus Berlin (wie es der Sprecher immer gerne nannte) im Endspurt auf den letzten Schlägen einen Luftkasten Vorsprung herausgefahren – wir waren im Halbfinale! Wir sind in dem Rennen alle um unser Leben gerudert, wie es uns die Trainerinnen aufgegeben haben. Nach dem Rennen wurden wir von einer überglücklichen Trainerin Paula am Steg empfangen, die während des Rennens in Liveschaltung mit Jana in Berlin um die Wette gezittert und Freudentränen verdrückt hat.

Die letzten beiden Tage waren vom Ergebnis nicht so erfolgreich. Wir wurden insgesamt sechster im B-Finale. Aus unserem Boot waren wir uns aber alle einig, dass es für uns ein sehr gutes Ergebnis war und jeder alles gegeben hatte. Es war außerdem schön, mal wieder Regattafeeling hautnah zu spüren und mit vielen Sportlern zusammen zu kommen, auch wenn uns heute noch die Nasenlöcher von den täglichen Corona-Tests weh tun.

Der gesamte Vierer dankt unseren Trainerinnen Paula und Jana, dass sie jede Menge Energie und Zeit in diesen Vierer investiert haben und uns dieses wunderbare Abenteuer ermöglicht haben.

Karl W.

P. S. der Leistungssportwartin: 

Wir gratulieren dem Doppelvierer zu seinem erfolgreichen Wochenende! 

Wir beglückwünschen aber ebenfalls und mit großer Freude Johanna zu ihrer Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften sowie ihrer Nominierung für die Junioren-Nationalmannschaft, die nun ihr Training für die Junioren-WM aufnimmt. Wir drücken ihr alle Daumen für diese anstrengenden, aber sicherlich spannenden Wochen!  Und werden Mitte August mitfiebern, wenn es Mitte AUgust in Plovdiv an den Start geht.